Barrierefreies Wohnen im Alter
So einfach gestalten Sie Ihr Bad barrierefrei
Jeder wünscht sich lange in seinem Zuhause leben zu bleiben. Vor allem, wenn man in ein eigenes Haus oder eine Wohnung investiert hat. Was aber, wenn die Beweglichkeit und Stärke mit dem Alter nachlässt? Plötzlich werden Badewannen zu gefährlichen Rutschpartien und WCs erscheinen zu hoch. Die häufigsten Probleme im Badezimmer sind dann Platzmangel und Rutschgefahr. Kann man da noch eigenständig oder sogar altersgerecht im Eigenheim bleiben? Wir sagen ganz klar, ja!
Inhaltsverzeichnis:
Wann sollte ich mein Bad altersgerecht umbauen?
Ob beim Hausbau oder bei anstehenden Renovierungsarbeiten, je früher Sie mit barrierefreiem Umbauen vorsorgen, desto besser. Denn je älter man wird, desto schwieriger sind solche Maßnahmen. Stellen Sie sich vor, Sie erleiden einen Schlaganfall. Der Schock liegt bei Ihnen und Ihrer Familie tief. Was, wenn Ihr Zuhause umgebaut werden muss? Für Sie bedeutet das, Sie können nach einem so schweren Schicksalsschlag nicht in Ihr Eigenheim zurück. Die Folge? Die psychische Belastung steigt.
Welche Probleme kann ich mit barrierefreiem Bauen im Bad umgehen?
Problem #1: Badewanne
Im Alter wird der Einstieg in die Badewanne schwer, sie ist rutschig und damit steigt die Gefahr, sich zu verletzen oder zu stürzen.
Lösung #1:
- Die Montierung eines Hebesitzes oder der Einsatz einer Badewanne mit Tür.
- Haltegriffe erleichtern den Ein- und Ausstieg zusätzlich.
Die Alternative:
- Eine bodengleiche Dusche (mind. 120 x 120 cm) mit Sitzgelegenheit.
Problem #2: WC
Wenn das WC zu hoch gebaut wird oder nicht genug Platz bietet, kann das im Alter zu Problemen führen.
Lösung #2:
- Wählen Sie die ideale Sitzhöhe zwischen 46-48cm, sodass Ihre Füße beim Sitzen den Boden berühren.
- Schaffen Sie seitlich einen Mindestabstand von 30cm auf der einen und mind. 90cm auf der anderen Seite (gem. DIN 18040-2).
- Haltegriffe sorgen für Extra-Sicherheit und -Komfort – achten Sie dabei auf tragfähige Wände und lassen Sie die Haltegriffe professionell anbringen.
Problem #3: Waschbecken
Das Waschbecken ist zu hoch gebaut. Wenn die Beine schmerzen, kann das Waschbecken nicht sitzend genutzt werden.
Lösung #3:
- Gestalten Sie Waschtische unterfahrbar, sodass ein rutschfester Stuhl darunter passen könnte.
- Setzen Sie auch den Spiegel etwas tiefer.
Problem #4: Rutschiger Boden
Feuchte Böden bedeuten Rutschgefahr und das nicht nur im hohen Alter.
Lösung #4:
- Nutzen Sie rutschhemmende Fliesen.
- Die Rutschfestigkeit sollte mind. R 10 oder höher sein.
- Wählen Sie kleine Fliesen, um den Fugenanteil im Bad zu erhöhen. Denn auch das mindert die Rutschgefahr.
Problem #5: Tür
Die Tür schwingt nach innen. Wenn Sie also bei einem Schwächeanfall vor der Tür liegen bleiben, kann diese nicht geöffnet werden.
Lösung #5:
- Bauen Sie Ihre Türen so ein, dass sie nach außen schwingen. So kann im Notfall jederzeit Hilfe ins Badezimmer gelangen.